Spazieren, Flanieren, Lustwandeln, Schlendern...
...sind in Deutschland noch verhältnismäßig junge Tätigkeiten. Erst vor 200-300 Jahren ahmte das Bürgertum das Promenieren des Adels nach. Damals fielen auch viele Stadtmauern, weil die Kanonen so stark geworden waren, dass die Mauern nicht mehr schützten. An Stelle von Mauern und Gräben entstanden die Boulevards, in Stuttgart die „Planie” (von planieren = eben machen).
Neben dem „sich zeigen und gesehen werden“ ging es schon bald auch darum den Wandel der Heimatstadt zu besichtigen und sich die öffentlichen Räume anzueignen.
Die Romantik dagegen - „ich ging im Walde so für mich hin...” - legte mehr Wert auf das Naturerlebnis, die reizvolle Stimmung. Selbstverständlich baute Goethe die neue Mode in seinen Faust mit ein, als „Osterspaziergang” - „Vom Eise befreit sind Bäche und Seen...”. Seume nannte seine Italienreise, eine Wanderung von Grimma in Sachsen nach Syrakus in Ostsizilien ironisch einen „Spaziergang”.
Im Grunde geht es heute noch um die gleichen Dinge, wie vor Hunderten von Jahren:
Sich mit Gebieten vertraut machen und die Vielfalt und Schönheit der Gegend erkennen.
Ich gehe oft spazieren. Möchten Sie mal mitkommen? Dann schauen Sie auf die nächsten Seiten. Dort biete ich geführte Spaziergänge an.
Mehr zur Kunst des Spazierens (als pdf).
Die alte Kastanienallee im Bild oben führt bei Scharnhausen aus dem Körschtal hinaus.